Entomologie

Entomologie

In Zeiten der Möglichkeiten einer Fotodokumentation und des sechsten großen Artensterbens wird
das Anlegen von Belegsammlungen zunehmend hinterfragt. Manche Menschen sehen das Sammeln
von Insekten vor diesem Hintergrund zunehmend kritisch und es wird teils infrage gestellt, welchen
Sinn das Töten von Insekten zur Anlage einer Sammlung und welchen Sinn die aufwendige Pflege
einer Sammlung hat. Aus wissenschaftlicher Sicht wäre sowohl das Nichtanlegen einer
entomologischen Sammlung, wie auch die vernachlässigte Pflege eine Katastrophe, denn
Sammlungsbelege sind unverzichtbarer Bestandteil entomologischer Forschung. Zudem sind sie eine
wichtige Komponente in der musealen Wissensvermittlung.
Von den insgesamt fast eine halbe Million Belege zählenden zoologischen Sammlungen umfassen
die entomologischen Sammlungen nach derzeitigem Stand 414.797 Belege (Stand 15.1.2025), von
denen ein Großteil Falter (Lepidoptera) sind. Die Sammlungen der POLLICHIA am Pfalzmuseum
beherbergen wichtige lokalfaunistische Belege. Aufgrund des Platzmangels in Bad Dürkheim befindet
sich ein Teil der Sammlungen (118.338 Belege) im Haus der Artenvielfalt in Neustadt/Weinstraße.
Auch diese Sammlungsteile werden vom Pfalzmuseum kuratiert.
Ein grundlegendes Problem vieler Museumssammlungen ist deren Zugänglichkeit. In zahlreichen
Museen sind umfangreiche Sammlungen vorhanden, deren Bestand allerdings nur durch
persönlichen Besuch einsehbar ist. Daher wird im Pfalzmuseum für Naturkunde, wie auch in anderen
Museen, mit Hochdruck an der digitalen Erschließung des Sammlungsbestands gearbeitet.

Einsicht in die Sammlungsbestände ist nach Terminabsprache jederzeit möglich. Hier wird
ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Einsicht und die Arbeit mit den Sammlungen durch
naturkundlich Interessierte genauso erwünscht ist, wie durch Wissenschaftler*innen.

zuständige Kuratorin

Dr. Katharina Schneeberg 
Telefon: +49 6322 94 13 23
E-Mail: [email protected]

Karl BASTIAN (1.12.1923–22.2.2019) lebte in Ludwigshafen und sammelte dort ab etwa 1945 Klein- und
Großschmetterlinge. Zu dieser Zeit war es erstmals möglich mit portablen Stromquellen Lichtfänge
an Orten zu betreiben, an welchen das vorher nicht möglich war. BASTIAN war Mitglied des Rheinisch-
Odenwälder Vereins für Insektenkunde Weinheim/Bergstraße und sammelte in Rheinland-Pfalz, wie
auch in Hessen gemeinsam mit Alois STRECK.
In der Sammlung befinden sich einige bedeutende lokalfaunistische Belege, darunter der erste
Pfälzer Nachweis des Schilf-Flechtenbärchens (Pelosia obtusa [Herrich-Schäffer, 1847]) am 2.7.1952,
der Wiederfund des Spanners Peribatodes manuelaria Herrich-Schäffer, 1852 in der Pfalz und der
2003 wieder entdeckte Brombeer-Perlmuttfalter (Brenthis daphne [Denis & Schiffermüller, 1775]) bei
Rinntal. In der Sammlung befinden sich zahlreiche Zuchten, wie die von ihm erstmals erfolgreiche
Zucht des Hühnerbiss-Kapselspanners (Perizoma lugdunaria [Herrich-Schäffer, 1855]) (ebenfalls
Erstnachweis für die Pfalz). Auch ein Beleg der Eisenhut-Gold-Eule (Polychrysia moneta [Fabricius,
1787]), aus dem Jahr 1976 befindet sich in der Sammlung – der letzte Nachweis dieser Art in der
Pfalz.
Die Sammlung BASTIAN wurde 2020 zum Pfalzmuseum für Naturkunde übernommen. Sie umfasst
insgesamt 28.758 Belege, davon 6.626 Kleinschmetterlinge.
Die Sammlung BASTIAN ist in der Datenbank von museum-digital hinterlegt.

Manfred BEIERLEIN (24.08.1941–03.03.2015) sammelte ab den 1960er Jahren vorwiegend in der Pfalz,
aber auch auf Urlaubsreisen, Großschmetterlinge, Käfer, Hautflügler und andere Insektengruppen.
Die Sammlung umfasst 38.770 Belege, darunter 31.160 Falter (Lepidoptera), 4.520 Käfer
(Coleoptera), 2.700 Hautflügler (Hymenoptera) und 390 weitere Insektengruppen. Ein Teil der
Sammlung, welchen BEIERLEIN während eines vierjährigen Aufenthalts in Guatemala anlegte, befindet
sich in der Zoologischen Staatssammlung in München. Ein besonderer Beleg in der Sammlung ist der
Kleine Erdröhren-Sackträger (Rebelia bavarica Wehrli, 1926), welchen BEIERLEIN 1987 für die Pfalz
erstmals nachwies und welcher nach RENNWALD et al. (2012) stark gefährdet ist.
Die Sammlung befindet sich seit 2017 im Besitz der POLLICHIA am Pfalzmuseum für Naturkunde. Sie
ist aktuell im Flurbereich und im Sammlungsraum im Haus der Artenvielfalt in Neustadt/Weinstraße
untergebracht. Die Daten der Falter sind zum Teil in die Datenbank des Melanargia-
Schmetterlingsportals integriert.

Die Sammlung Rolf Bläsius aus Heidelberg-Eppelheim umfasst 1.048 Falter- und 293 Käferbelege aus Rheinland-Pfalz und weiteren Teilen Deutschlands. Bläsius Interesse galt über viele Jahre den Glasflüglern (Sesiidae). Die Sammlung der Glasflügler aus Europa und Marokko befindet sich am Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart. Sein besonders Interesse galt den Sterrhinae – einer Unterfamilie der Spanner (Geometridae) – sowohl regional als auch überregional. Eine in Südspanien vorkommende Sterrhinae-Art wurde 1992 von Lenz & Hausman nach ihm benannt: Idaea blaesii. Über viele Jahre sammelte Bläsius in Marokko. Seine Spezialsammlung Sterrhinae wird an die Zoologische Staatssammlung in München gehen.

Im Sammlungsteil im Pfalzmuseum sind einige wichtige lokalfaunistische Belege vorhanden: Conistera veronicae aus Altenbamberg, gesammelt von Ernst Blum, 1968, wo die Art ein Jahr später von Werner Kraus letztmalig in Rheinland-Pfalz nachgewiesen wurde, sowie Nachweise von Setina roscida und Horisme aquata.

Der oben genannte Teil der Sammlung befindet sich seit 2022 bzw. 2024 (Kleinschmetterlinge) im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde.

Fritz Brechtel (*1955) sammelte in den 1980er Jahren 8.551 Belege verschiedener Insektengruppen. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Hautflüglern (Hymenoptera) und Käfern (Coleoptera). Die Sammlung enthält die von Brechtel publizierten Belege der „Stechimmenfauna des Bienwalds“ und weiterer Arbeiten. Brechtel sammelte vor allem im Bienwald, aber auch in anderen Teilen der Pfalz und in weiteren Teilen

Die Sammlung von Heinrich Brehm umfasst 2.533 heimische sowie 112 exotische Falter. Die Belege stammen aus Deutschland, mit Schwerpunkt Rheinland-Pfalz und wurden in den 1970er und 1980er Jahren gesammelt. Die Sammlung wurde über die Untere Naturschutzbehörde des Landkreis Germersheim an die POLLICHIA abgegeben.

Die Sammlung befindet sich seit 2022 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde. Sie ist aktuell im Sammlungsraum im Haus der Artenvielfalt in Neustadt/Weinstraße untergebracht.

Die Sammlung von Heinrich Brehm umfasst 2.533 heimische sowie 112 exotische Falter. Die Belege stammen aus Deutschland, mit Schwerpunkt Rheinland-Pfalz und wurden in den 1970er und 1980er Jahren gesammelt. Die Sammlung wurde über die Untere Naturschutzbehörde des Landkreis Germersheim an die POLLICHIA abgegeben.

Die Sammlung befindet sich seit 2022 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde. Sie ist aktuell im Sammlungsraum im Haus der Artenvielfalt in Neustadt/Weinstraße untergebracht.

Walter Broszkus (1923–2011) sammelte vor allem in Europa, Vorderasien und Nordafrika. Die Sammlung Broszkus umfasst 24.055 Großschmetterlinge. Die Sammlung entstand zwischen 1941 und 1987. Zur Sammlung gehört eine Kartei, welche Angaben zu den in der Sammlung befindlichen Belegen aus Rheinland-Pfalz (Rheinhessen, Naheregion und Hunsrück) enthält. Die Belege zu den Veröffentlichungen des Sammlers befinden sich in der Sammlung.

Die Sammlung befindet sich seit 2000 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum.

Die Angaben der Kartei zu den 7.300 Rheinland-Pfälzischen Belegen sind in die Datenbank des Melanargia-Schmetterlingsportals integriert.

Heiner Bürgis sammelte 2.871 Belege verschiedener Insektengruppen. Gesammelt wurde vorwiegend in Rheinland-Pfalz, aber auch im Allgäu, Jugoslawien, Korsika und Griechenland. Die Belege sind vorwiegend in Alkohol konserviert, was eine anatomische Untersuchung der Objekte ermöglicht. Die Sammlung umfasst: 560 Hautflügler (Hymenoptera) 1.093 Käfer (Coleoptera), 723 Falter (Lepidoptera), 135 Zweiflügler (Diptera) und 360 weitere Belege verschiedener Insektengruppen.

Einen weitaus größeren Teil machen die Spinnentiere aus, welche 5.433 Belege aus verschiedenen Gruppen umfassen. Zusätzlich beinhaltet die Sammlung 7 Stachelhäuter (Echinodermata), 14 Krebse (Crustacea), 21 Hundert- und Tausendfüßer (Myriapoda).

Die Sammlung befindet sich seit 2017 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde.

Ottmar Edmund Danter wurde 1924 in Ludwigshafen geboren und lebte in Kirchheim an der Weinstraße. Seine Sammlung umfasst 395 Falter der Familien Eulenfalter (Noctuidae), Spanner (Geometridae), Spinner (Bombycidae, Endromidae, Lymantriinae, Arctiinae) und Schwärmer (Sphingidae), wie auch einige Tagfalter. Zudem beinhaltet die Sammlung 10 Heuschreckenbelege (Orthoptera) und 110 Käferbelege (Coleoptera). Die Belege wurden in den 1970er Jahren zusammengetragen und stammen aus der Pfalz.

Die Sammlung befindet sich seit 2016 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde. Die Sammlung ist aktuell im Sammlungsraum im Haus der Artenvielfalt in Neustadt/Weinstraße untergebracht.

Die Sammlung von Reinhard Ehrmann umfasst 500 Ootheken von 23 Gottesanbeterinnen-Arten (Mantidae). Es handelt sich um Nachzucht-Ootheken (Achim Willsch). Die ursprünglichen Ootheken/Tiere wurden weltweit gesammelt.

Die Sammlung befindet sich seit 2021 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde. 

Die Sammlung Eppel umfasst 3.051 Groß- und Kleinschmetterlinge. Laut Etiketten wurden die Belege in den 1950er und 1960er Jahren zusammengetragen. Gesammelt wurde diese überwiegend in der Pfalz. Anhand der Nummerierung der Kästen fehlt ein Kasten der Sammlung, welcher vermutlich Spanner (Geometridae) enthält.

Die Sammlung befindet sich seit 2014 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde. Die Sammlung befand sich vorher im Heimatmuseum Oppau in Ludwigshafen, wo sie zu pädagogischen Anschauungszwecken genutzt wurde. Die Sammlung ist aktuell im Sammlungsraum im Haus der Artenvielfalt in Neustadt/Weinstraße untergebracht.

Die Sammlung von Karl und Werner Fickeisen (Vater und Sohn) wurde größtenteils zwischen 1930 und 1960 angelegt. Sie umfasst 5.057 Belege pfälzischer Großschmetterlinge. Die Sammlungsbelege sind unvollständig etikettiert. Nach weiteren Informationen zur Sammlung stammen einige der Falterbelegen aus Zuchten, auf dem Etikett des Falterbeleges ist allerdings der Ort des Schlupfes, Kaiserslautern, angegeben. Die Herkunft der Eier ist unbekannt.

Die Sammlung befindet sich seit 1995 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde.

Julius Griebel (1865–1918) wurde in Neu-Ulm geboren, lebte ab 1891 in Speyer und ab 1907 in Neustadt an der Haardt. Er sammelte Klein- und Großschmetterlinge und veröffentlichte die „Lepidopterenfauna der bayerischen Rheinpfalz“, welches lange Zeit als Standardwerk der Pfälzer Falterfauna galt.

Die Sammlung Griebel deckt die lokale Falterfauna um die Jahrhundertwende ab, ein bisher eher schlecht dokumentiertes Zeitfenster. Auch Belege aus weiteren Teilen Deutschlands sind vorhanden. Eine Besonderheit der Sammlung ist, dass Griebel nicht nur Falter, sondern auch weitere Entwicklungsstadien (Puppen und Raupen) gesammelt und präpariert hat. Einige Arten sind in der Sammlung nur als Raupen, nicht aber als Falter vorhanden. Griebels Wunsch war, dass seine Sammlung der Pfalz erhalten bleibt. Da es 1918 kein entsprechendes pfälzisches naturhistorisches Heimatmuseum gab, gelangte die Sammlung vorerst in die Obst- und Weinbauschule in Neustadt a.d.W. Wann sie zur POLLICHIA ins Pfalzmuseum für Naturkunde kam ist nicht bekannt, der Zeitraum und lässt sich nach derzeitigem Kenntnisstrand auf den Zeitraum zwischen 1928 und 1940 eingrenzen.

Die Sammlung umfasst insgesamt 17.367 Belege, welche vollständig digital erfasst sind. Die Digitalisierung der Sammlung Griebel wurde 2020 durch das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur über den Museumsverband Rheinland-Pfalz gefördert. 

Etwa 50 % der Belege sind aktuell in die Datenbank des Melanargia-Schmetterlingsportals integriert

Die Sammlung Herzum umfasst 8.252 Großschmetterlinge, welche in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und der Oberpfalz gesammelt wurden. Die Sammlung entstand in den 1950er und 1970er Jahren.

Die Sammlung von F Heuser umfasst 2.839 Belege heimischer Falter. Die Fundorte sind durch Nummern codiert. Der Schlüssel wurde auf der Rückseite jedes Sammlungskastens angebracht und befindet sich zudem im Pfalzmuseum für Naturkunde.

Die Sammlung ist aktuell im Sammlungsraum im Haus der Artenvielfalt in Neustadt/Weinstraße untergebracht.

Die Sammlung Heuser umfasst 10.690 Falterbelege aus Rheinland-Pfalz. Rudolf Heuser sammelte von 1920–1970 vor allem im Raum Kaiserslautern (vorwiegend im Landstuhler Bruch und im Pfälzerwald) Klein- und Großschmetterlinge. Neben vielen lokalfaunistisch wertvollen Belegen, befindet sich ein Nachweis des eingewanderten Gelbbindigen Mohrenfalters (Erebia meloans [De Prunner, 1798]) in seiner Sammlung, welcher von Heuser zeitglich mit anderen Sammlern 1956 im Pfälzerwald nachgewiesen wurde. Weitere Besonderheiten der Sammlung Heuser und eine Übersicht seiner Veröffentlichungen gibt Löhr (1965).

Im Januar 2022 wurde die lokalfaunistisch wertvolle Sammlung von Rudolf Heuser von der TU Kaiserslautern zum Pfalzmuseum für Naturkunde nach Bad Dürkheim überführt. Die Sammlung ist weiterhin im Besitz der TU Kaiserslautern und wird als Dauerleihgabe auf unbestimmte Zeit in Zukunft in Kooperation mit dem Pfalzmuseum für Naturkunde (Fachbereich Zoologie) aufgearbeitet. Im Rahmen dieser Arbeiten werden alle Belege digital erfasst und in neue Kästen umgesteckt. Die erste im Zuge dieser Kooperation bearbeitete Gruppe sind die Dickkopffalter (Hesperiidae).

Theo Heußler (18.4.1902–4.7.1977) sammelte von 1949 bis 1975 Falter in der Pfalz. Er lebte in Höheischweiler und Pirmasens. In seiner Sammlung befinden sich lokalfaunistisch wichtige Falterbelege, welche in die Veröffentlichung der „Lepidopteren-Fauna der Pfalz“ eingeflossen sind. Die Sammlung umfasst insgesamt 9.787 Belege. Eine Besonderheit sind die zusammen mit der Sammlung angelegten Tagebücher. Diese beinhalten Informationen zu den Fangmethoden (u.a. Fangort, -zeit, -frequenz, Variationen, Jungstadien, Nahrungspflanzen) sowie detaillierte Angaben zu Beobachtungen, die ihm bekannt waren oder, die er selbst gemacht hat. Kettering (1978) gibt einen Überblick über das Leben von Theo Heußler.

Die Sammlung Heußler und die Tagebücher befinden sich seit 1978 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde.

Hans Jöst (10.4.1892–4.4.1981) lebte in Annweiler. Er sammelte von 1902–1980 Klein- und Großschmetterlinge in der Pfalz. In der Sammlung befinden sich umfangreiche Serien. Bemerkenswert sind die zahlreichen Belege aus den Kriegsjahren (1939–1945), in denen Jöst seine Sammeltätigkeit weiter fortführte. In der Sammlung befinden sich drei Arten, welche in der Pfalz ausgestorben sind: Der Eschen-Scheckenfalter (Euphydryas maturna [Linnaeus, 1758]; zuletzt 1939 von Jöst gesammelt), der Heilziest-Dickkopffalter (Muschampia floccifera [Zeller, 1827]; 1946 letztmals von Jöst gesammelt) sowie der Lungenenzian-Bläuling (Phengaris alcon [Denis & Schiffermüller, 1775]; 1967 letztmals im Landstuhler Bruch von Jöst gesammelt). Jöst veröffentlichte gemeinsam mit Gustav de Lattin, Rudolf Roesler und Rudolf Heuser die „Lepidopteren-Fauna der Pfalz“. Seine weiteren Veröffentlichungen sind in de Lattin (1967), Bettag (1988) und Ochse (2018a) aufgelistet. De Lattin (1967) und Roesler (1981) geben einen Überblick über Jösts Leben und Wirken. Zusätzlich zur Sammlung befindet sich der Schriftverkehr, Jösts umfangreiche Aufzeichnungen (in Form von Kalendern 1924–1981) und ein Fotoalbum mit Bildern der Fundorte im Pfalzmuseum.

Die Sammlung Jöst befindet sich seit 1982 in Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde. Sie umfasst insgesamt 35.908 Falter, darunter 16.476 Kleinschmetterlinge aus etwa 1.000 verschiedenen Arten. Die Sammlung der Kleinschmetterlinge ist eine der wissenschaftlich wertvollsten Sammlungen der POLLICHIA im Pfalzmuseum. Diese wurde in den Jahren 2004–2005 von Andreas Werno (Biodokumentationszentrum Landsweiler-Reden) revidiert.

Alle Belege sind digital erfasst und in die Datenbank des Melanargia-Schmetterlingsportals integriert.

Die Sammlung Kurnik umfasst 1.492 Falterbelege aus Rheinland-Pfalz und weiteren Teilen Deutschlands. Sie wurde in den 1930er bis 1950er Jahren zusammengetragen. 

Die Sammlung befindet sich seit 2018 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde.

Hans-Joachim Laube (15.12.1908–28.3.1990) machte 1928 in den Diensten der Reichsmarine eine Weltreise, bei welcher er eine umfangreiche Schmetterlingssammlung anlegte. Diese ging allerdings in den Kriegsjahren vollständig verloren. Nach dem Krieg begann er eine neue Sammlung in Hamburg, wo er als Lebensmittelchemiker tätig war. Während dieser Zeit sammelte er vor allem in den umliegenden Mooren. Er lebte ab 1950 in Speyer, wo er von da an Falter sammelte. Nach seiner Pensionierung machte er umfangreiche Reisen nach Spanien, von wo er ebenfalls eine Vielzahl Falter mitbrachte. Die Sammlung Laube umfasst damit 13.523 Belege europäischer Groß- und Kleinschmetterlinge. Die Sammlung entstand hauptsächlich in den 1950er und 1960er Jahren. Zur Sammlung gehört eine Kartei, welche alle Belege nach Arten sortiert enthält. Die Daten der Kartei sind in die Datenbank des Melanargia-Schmetterlingsportals integriert.

Herbert Link sammelte in den 1970er Jahren vor allem in Elmstein sowie an weiteren Orten in der Pfalz und Anfang der 1970er Jahre in Tirol 1.668 Großschmetterlinge. Die Sammlung war bei Übernahme teils unsortiert, jedoch vollständig etikettiert. Die Sammlung wurde sortiert und nachbestimmt, die Daten sind vollständig digital erfasst.

Die Sammlung befindet sich seit 2021 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde. Die Sammlung Link ist in der Datenbank von museum-digital hinterlegt.

Die Sammlung von Emil Maus umfasst 4.654 Falterbelege, sowie Einzelbelege weiterer Gruppen (Coleoptera: 3, Odonata: 3, Diptera: 1, Orthoptera: 1, Mantodea: 1, Neuroptera: 1). Die Belege stammen überwiegend aus Vinningen (Pfalz). In der Sammlung befinden sich Belege der in der Pfalz ausgestorbenen Arten Limenitis reducta und Chazara briseis.

Die Sammlung befindet sich seit 2023 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde. Sie ist aktuell im Sammlungsraum im Haus der Artenvielfalt in Neustadt/Weinstraße untergebracht.

Die Sammlung von Richard Merz umfasst 6.320 Belege von Großschmetterlingen, welche in den 1960er- und 1970er-Jahren überwiegend in der Pfalz gesammelt wurden. Schwerpunkt der Sammeltätigkeit lag dabei auf dem Raum Primasens.

Die Sammlung Merz befindet sich seit 1986 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde.

Die Sammlung ist aktuell zu etwa 10% digital erfasst.

Die Sammlung Albert Meyer umfasst 19.199 Großschmetterlinge, die in den 1930er Jahren gesammelt und erworben wurden. Die Belege stammen aus der Rheinebene (Neustadt, Ludwigshafen, Schwetzingen, Heidelberg) und einige wurden durch Austausch mit anderen Sammlern zusammengetragen. Die Belege stammen von verschiedenen Fundorten (weltweit). Die Sammlung wurde nach einem komplexen Codesystem etikettiert. Eine detaillierte Evaluierung der Sammlung fand 1990 durch Josef Settele und Roland van Gyseghem statt. Demnach wurde die Sammlung als taxonomisch wertvoll eingestuft, da sie viele Belege aus mittlerweile nicht mehr existierenden Lebensräumen und zu dieser Zeit nur schlecht bis gar nicht bearbeiteten Regionen enthält. Im Zuge der Evaluierung wurden die Belege nach Herkunft getrennt umgesteckt um eine Bearbeitung nach zoogeographischen Regionen zu erleichtern.

Die Sammlung Meyer wurde in den frühen 30er Jahren von der IG-Farben (Ludwigshafen) angekauft und am 14.10.1936 von dieser der POLLICHIA geschenkt. Die Sammlung ist im Pfalzmuseum für Naturkunde untergebracht.

Die Sammlung von Reinhart Munk (*1938) umfasst insgesamt 2.812 Belege verschiedener Insektengruppen. Munk stammt aus Lübeck und arbeitete ab 1964 am Zoologischen Institut in Heidelberg, wo er mit Prof. Fritz Schremmer zusammenarbeitete. Während dieser Zeit begann er mit der Anlage seiner Sammlung. Munk veröffentlichte zahlreiche Arbeiten über den Verdauungstrakt der Zwergzikaden (Munk 1967a, b, 1968a, b, c). Auch als er 1968 seine Stelle bei der BASF in Ludwigshafen antrat, setzte er seine Sammeltätigkeit fort. Die Belege heimischer Arten, werden durch Aufsammlungen während mehrerer Auslandsaufenthalte ergänzt.

Die Sammlung befindet sich seit 2022 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde. 

Klaus Picker (1933–2014) sammelte 17.404 Großschmetterlinge in der Pfalz. Neben dem Sammeln bei Tag- und Nachtexkursionen führte Picker umfangreiche Zuchten durch. Zu den Zuchten gibt es eine detaillierte Dokumentation, welche in einer nicht veröffentlichten Excel-Datenbank mit 55.000 Datensätzen erfasst ist. Pickers Beobachtungen gingen in die Roten Listen der Großschmetterlinge, das Verzeichnis der Großschmetterlinge der Pfalz und eigene Veröffentlichungen ein.

Besonderheiten der Sammlung Picker sind die erneuten Nachweise der Igelkolben-Röhrichteule
(Globia sparganii [Esper, 1790]) 1987 bei Eisenberg und Birkenheide, der erneute Nachweis der Pestwurzeule (Hydraecia petasitis Doubleday, 1847) 1996, deren Raupen im Innern der Pestwurz fressen und der Erstnachweis des Schneeball-Glasflüglers (Synanthedon andrenaeformis [Laspeyres, 1801]) in Rheinland-Pfalz auf dem Grünstadter Berg.

Die Sammlung Picker befindet sich seit 2014 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum. Die Sammlung ist aktuell im Haus der Artenvielfalt in Neustadt/Weinstraße untergebracht. Die Belege, die Picker ab 2008 sammelte, sind in die Datenbank des Melanargia-Schmetterlingsportals integriert. Die Daten wurden von ihm selbst in der Datenbank hinterlegt.

Günther Preuß (28.09.1924–17.12.2011) sammelte ab 1940 Belege verschiedener Insektengruppen. Die in den 1940er Jahren gesammelten Belege stammen aus Schleswig-Holstein, nach 1950 aus Süddeutschland und ab 1975 überwiegend aus Rheinland-Pfalz. Die Sammlung umfasst Schätzungen zufolge ca. 22.000 Belege (ca. 6.000 Ameisen, ca. 5.000 Bienen, ca. 5.000 solitäre Wespen, 1.000–2.000 Käfer, 1.000–2.000 Zweiflügler, 1.000–2.000 Falter, ca. 500 Libellen, ca. 500 Wanzen, ca. 500 Netzflügler, ca. 500 Heuschrecken) (Burger 2013). Die Sammlung wurde 2013 von Ronald Burger durchgesehen, umgesteckt und sortiert. Einzig die Belege von 1981 und 1983 sind nach Fangjahren und Fundort unverändert. Einen Überblick der Besonderheiten in der Sammlung gibt Burger (2013).

Die Sammlung Preuß befindet sich seit 2012 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum (Röller & Hoffmann-Ogrizek 2012). Derzeit ist der Großteil der Sammlung im Sammlungsraum im Haus der Artenvielfalt in Neustadt/Weinstraße untergebracht. Die Zweiflügler-, Netzflügler-, Wanzen- und Libellenbelege sind in die Generalsammlung im Pfalzmuseum integriert.

Gottfried Reichling (2.1.1926–5.5.2002) sammelte von 1952 bis 2000 in Bellheim und Umgebung. Seine Sammlung umfasst 12.266 Belege, überwiegend Falter, aber auch zahlreiche Funde anderer Insektengruppen. Zudem befinden sich exotische Arten in der Sammlung, die von Reichling auf Insektenbörsen erworben wurden (Röller 2006). Einige wichtige Funde der Sammlung wurden in Niehuis & Niehuis (1997) veröffentlicht.

Die Sammlung befindet sich seit 2004 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde.

Otto Reinheimer (13.6.1902–13.8.1977) lebte in Landeck und Otterbach bei Kaiserslautern. Er sammelte von 1963 bis 1976 Falter in der Pfalz. Bemerkenswert sind seine Belege, die er vor allem an Orten sammelte, die in der „Lepidopterenfauna der Pfalz“ nicht genannt wurden. Die Sammlung umfasst insgesamt 4.095 Belege. Eine Besonderheit der Sammlung ist die Angabe der Flugzeit auf den meisten Etiketten. 

Reinheimer sammelte auch einige Exemplare andere Insektengruppen. Ein besonderer Beleg der Sammlung ist ein männliches Exemplar von Dendroleon pantherinus (Myrmeleontidae), welches 1964 in Klingenmünster von ihm gesammelt wurde – der einzige Rheinland-pfälzische Nachweis der Art in Deutschland () Preuss 1982; Ochse 2014; Gruppe et al. 2023).

Die Sammlung Reinheimer befindet sich seit 1982 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde. 

Rudi Sander (1952–2020) lebte in Rodenbach und sammelte Groß- und Kleinschmetterlinge in der Pfalz. Die Sammlung umfasst 8.203 Belege, welche bis 2020 gesammelt wurden. Die Erfassung, vor allem auch der Kleinschmetterlinge, in den vergangenen Jahren macht die Sammlung besonders wertvoll. Sander führte gezielte Nachsuchen durch, wie beispielsweise die Nachsuche des Kleinen Speerspanners (Rheumaptera subhastata [Nolcken, 1870]) auf dem Betriebsgelände von Opel in Kaiserslautern-Einsiedlerhof, wo Werner Kraus 1969 die Art letztmals nachwies. Diese Nachsuche blieb bis zu seinem Tod erfolglos. Seine angefertigten Aufzeichnungen, überwiegend in digitaler Form, befinden sich als wichtige Informationsquelle ebenfalls im Pfalzmuseum für Naturkunde.

Sie Sammlung Sander befindet sich seit 2021 im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde. Sie ist aktuell im Sammlungsraum im Haus der Artenvielfalt in Neustadt/Weinstraße untergebracht.

Die Belege, die Sander ab 2008 sammelte sind in die Datenbank des Melanargia-Schmetterlingsportals integriert.

Die Sammlung der TU Kaiserslautern wurde 2022 an das Pfalzmuseum für Naturkunde als Dauerleihgabe übergeben. Derzeit ist die Sammlung im Sammlungsraum im Haus der Artenvielfalt in Neustadt/Weinstraße untergebracht. Die Aufarbeitung der Sammlung erfolgt in Kooperation zwischen dem Pfalzmuseum (Fachbereich Zoologie) und der TU Kaiserslautern. Diese steht aktuell noch aus, daher wird im Folgenden ausschließlich die zahlenmäßige Zusammensetzung der Sammlung dokumentiert.

Sammlung Zimmermann

Die Sammlung Zimmermann umfasst 2.130 Falter der Familien Spanner (Geometridae), Eulenfalter (Noctuidae), Trägspinner (Lymantriinae), Holzbohrer (Cossidae), Glucken (Lasiocampidae), Sichelflügler (Drepanidae), Glasflügler (Sesiidae), Edelfalter (Nymphalidae) und Kleinschmetterlinge. Die Sammlung wurde in den 1950er und den 2000er Jahren im Raum Kaiserslautern und Luxemburg zusammengetragen.

 

Lepidoptera

Die Sammlung der TU Kaiserslautern umfasst 1.267 heimische und 362 tropische Falterbelege. Diese wurden von verschiedenen Sammlern (u. a. Diehl, Gettmann, van Gyseghem, Hasenbein, Helb, Huber, Kreiter, Kusch, Ott, Peschke, Schwarzer, Zahm, Zink) vor allem im Raum Kaiserslautern, aber auch weiteren Teilen der Pfalz, zusammengetragen.

 

Coleoptera

In der Sammlung der TU Kaiserslautern befinden sich 2.983 Käferbelege aus dem Raum Kaiserslautern und der Pfalz, sowie aus weiteren Teilen Deutschlands und Europas. Zudem beinhaltet die Sammlung 3.170 Käferexponate, welche keine Fundortdaten haben und als Kursmaterial genutzt wurden.

 

Hymenoptera

Die Sammlung beinhaltet 1.121 Hymenopterenbelege aus verschiedenen Familien. Die Belege wurden im Raum Kaiserslautern und der Pfalz, gesammelt. 

 

Diptera

Die Sammlung beinhaltet 764 Dipterenbelege aus verschiedenen Familien. Die Belege wurden im Raum Kaiserslautern und der Pfalz, gesammelt. 

 

Heteroptera & Auchenorrhyncha

Die Sammlung beinhaltet 576 Belege der Heteroptera und 63 Belege der Auchenorrhyncha. Die Belege wurden in der Pfalz und Frankreich gesammelt. 

 

Odonata

In der Sammlung befinden sich 407 Libellenbelege aus verschiedenen Familien (Coenagrionidae, Gomphidae, Libellulidae, Corduliidae, Aashnidae, Cordulegastridae). Die Belege wurden im Raum Kaiserslautern und der Pfalz, von Kreiter, Ott und van Gyseghem gesammelt. 

Generalsammlung INSECTA

In der Generalsammlung wurden kleine Sammlungsteile zusammengefasst sowie die Aufsammlungen der Kuratoren (van Gyseghem bis 2012, Wieland bis 2016) bzw. der Kuratorin (Schneeberg ab 2016) integriert. Im Folgenden sind die Artenzahlen der einzelnen Insektenordnungen in der Generalsammlung tabellarisch aufgeführt:

Ordnung

Anzahl der Belege

Besonderheiten

Diptera

1.761

Sammlungsbelege ab 2016 von Schneeberg in 75 % Alkohol.

Heteroptera (Abb. 4)

4.472

Baumwanzen vollständig revidiert und digital erfasst. Sammlungsbelege ab 2016 von Schneeberg in 75 % Alkohol.

Auchenorrhyncha

719

 

Homoptera

99

Überwiegend Exoten.

Neuroptera

338

Sammlung vollständig revidiert und digital erfasst.

Mecoptera

54

Sammlungsbelege ab 2016 von Schneeberg in 75 % Alkohol.

Hymenoptera

4.077

Sammlungsbelege ab 2016 von Schneeberg in 75 % Alkohol.

Orthoptera

1.562

 

Odonata

666

 

Ephemeroptera

47

 

Blattaria

143

 

Mantodea

56

 

Trichoptera

318

 

Dermaptera

46

 

Isoptera

3

 

Plecoptera

6

 

Megaloptera

14

 

Lepidoptera

842

 

Siphonaptera

67

Alle Sammlungsbelege in 75 % Alkohol.

Strepsiptera (Abb. 5)

11

Alle Sammlungsbelege von Schneeberg und in 75 % Alkohol. Bei den Weibchen befinden sich zusätzlich das Wirtstier in der Sammlung.

Zygentoma

3

 

Neben den Faltern stellen die Käfer (Coleoptera) mit 36.924 Belegen zahlenmäßig die zweitgrößte Gruppe im Sammlungsbestand dar. Die Belege, welche überwiegend in der Pfalz, aber auch in weiteren Teilen Deutschlands und auf weiteren Kontinenten zusammengetragen wurden, stammen von verschiedenen Sammlern, hierzu zählen unter anderem Adolphi, Brechtel, Büngener, Dannapfel, Hallbach, Jöst, Koschwitz, Müller, Persohn, Rösler, Schimmel und Zumstein.

In der Sammlung befinden sich auch die ältesten Belege der entomologischen Sammlungen der POLLICHIA: Die Reste der Käfersammlung von Dekan Müller. Die Sammlung wurde um 1796 in Odenbach am Glan angelegt. Sie bestand schätzungsweise aus etwa 1.000 Belegen, die der POLLICHIA überlassen wurden. Diese Zahl lässt sich auch aus der erhaltenen Etikettensammlung abschätzen, welche 906 Etiketten umfasst. Von den Belegen wurde der Großteil während des Zweiten Weltkrieges vernichtet, so dass aktuell nur noch 67 Belege erhalten sind. Nach Hallbach (1972) ist auch die Etikettensammlung unvollständig, so dass anzunehmen ist, dass die Sammlung Müller ursprünglich mehr Belege umfasst hat. 

Philipp Wilbrand Jakob Müller (1771–1851) arbeitete als Pfarrer in Odenbach. Von dort aus unternahm er viele Reisen in die Pfalz, bei denen er vor allem Käfer sammelte. Durch einen regen Austausch mit anderen Gelehrten tauschte er eine Reihe Belege. Niehuis (2012) gibt einen detaillierten Überblick über die Sammlung und die Biographie von Müller.

Eine weitere Sammlung, die vorwiegend Käferbelege enthält, ist die Sammlung von Paul Büngener (*1974). Die Sammlung ist, bis auf drei Kästen mit Belegen der Carabidae (diese befinden sich im Privatbesitz von Manfred Niehuis), im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde. Büngener veröffentlichte zwischen 1989 und 1995 einige seiner Funde. Neben der Belegsammlung befinden sich 44 detailgetreue Käferzeichnungen im Besitz der POLLICHIA im Pfalzmuseum für Naturkunde. 

Die Belege der Bockkäfer (Cerambycidae) der Sammler Hallbach und Zirngiebel, sowie Einzelbelege von Gettmann, Seitz und Zumstein wurden in Niehuis (2001) veröffentlicht. Die Belege der Prachtkäfer und die der Kapuzenkäfer (Bostrichidae) aus den Sammlungen der POLLICHIA wurden in Niehuis (2004 bzw. 2020) veröffentlicht.

Die Sammlung umfasst 22 Kästen zu Insektenbiologien der Firma Dr. Schlüter & Dr. Maas aus Halle/Saale. Die Firma stellte von 1853–2007 naturwissenschaftliche Lehrmaterialien für Universitäten und andere Lehranstalten her. 

PFALZMUSEUM FÜR NATURKUNDE POLLICHIA-MUSEUM

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