Neobiota am Pfalzmuseum

Ausstellung,Botanik,Zoologie

Gebietsfremde Arten, die sich ansiedeln und etablieren, werden Neobiota genannt – im Fall der Pflanzen spricht man von Neophyten, bei den Tieren von Neozoen. Ein bekanntes Beispiel unter den Pflanzen ist der Japanische Staudenknöterich, der mittlerweile weit verbreitet ist und dem kaum mehr Einhalt zu gebieten ist. Zu sehen ist er als Präparat im Raum „Schützen“ in unserer Dauerausstellung oder quicklebendig im Museumsgarten. Ursprünglich aus dem Osten Asiens stammend, wurde er um 1825 vom bayerischen Arzt und Naturforscher Philipp Franz von Siebold als Zier- und Futterpflanze nach Europa mitgebracht.

Die Nutria, ein großer Nager, der häufig mit dem Biber verwechselt wird, ist ebenfalls ein Neozoon. Sie ist verwandt mit Meerschweinchen und Wasserschwein und stammt aus Südamerika. Auch in Bad Dürkheim ist die Nutria mittlerweile heimisch. Ein Präparat ist im Museum ausgestellt.

Die größeren Arten unter den Neobiota fallen schnell ins Auge. Nilgans, Nandu und Riesenbärenklau sind einfach zu erkennen und zu entdecken. Viel zahlreicher sind jedoch die Neuankömmlinge unter den wirbellosen Tieren wie den Insekten oder den Spinnen. Oftmals nur wenige Millimeter lang, sind sie nicht so einfach zu finden. Es sei denn, sie treten in großen Mengen auf, wie die Malvenwanze, die seit 2009 auch in Rheinland-Pfalz nachgewiesen ist. An der Rinde der großen Linde im Museumsgarten überwintern die Tiere in großen Ansammlungen mit Tausenden von Tieren und sind so einfach zu entdecken.

Ebenfalls zu den Wanzen zählt die Reiswanze, die sich seit einigen Jahren in den wärmeren Gebieten Deutschlands ausbreitet. Auch sie ist im Garten des Pfalzmuseums zu finden. Ihre Jungtiere sind hübsch bunt gezeichnet und unverkennbar.

Selbst im Museumsgebäude finden sich eingewanderte Arten! So ist beispielsweise regelmäßig der Spinnenläufer zu Gast, der sich im warmen Bad Dürkheim sehr wohl fühlt. Der ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammenden Hundertfüßer macht nachts Jagd auf andere kleine Tiere, die sich ins Gebäude verirrt haben.

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